Brand Interview

Brothers Distillery – zwei Brüder eine Story

Brand Interview

Brothers Distillery – zwei Brüder eine Story

1.083 aufregende Tage und 60 lehrreiche Brennversuche vergingen, bis die Chemie des „The 60th Batch Gins“ von Brothers Distillery stimmte. In der heimischen Küche, an der eigenen Tischdestille, floss das Herzblut bis der Gin der Gutermuths Brüder sein unverwechselbares Geschmacksprofil erlangte.
Credits: Brothers Distillery 

Jan und Nico Gutermuth aus dem osthessischen Hosenfeld im Landkreis Fulda haben aus einer Schnapsidee ein Hobby gemacht. Die ersten überzeugenden Ergebnisse führten zur Gründung der Brothers Distillery und zu der ersten Spirituose „The 60th Batch Gin“. MEINE JUNGS hat beide Brüder interviewt und mal ausnahmsweise tiefer ins Glas geschaut.

Die Brothers Distillery Founder Jan und Nico Gutermuth.

1.Wie ist die Idee entstanden, Gin zu produzieren? Welche Motivation hat euch angetrieben, ein eigenes Label zu gründen?

Nico: Jan hat schon immer gerne Gin getrunken und hatte sich daher auch eine stattliche Sammlung an verschiedensten Gins zugelegt. An einem Abend mit vielleicht 1-2 Gin Tonic zu viel sind wir dann auf die sprichwörtliche Schnapsidee gekommen, einen eigenen Gin zu produzieren. In der gleichen Nacht haben wir noch eine kleine Tischdestille bestellt.

Jan: Das Gin-Brennen wurde zu unserem Hobby. Von den anfänglichen Misserfolgen haben wir uns nicht entmutigen lassen. Mit jedem Brennvorgang wurden wir besser und es hat immer mehr wie Gin geschmeckt. Wir haben einen Gin-Prototypen während der Entwicklung unter einem unbekannten Namen von vielen Freunden in großer Runde blind testen lassen. Das Feedback war überraschend positiv und das hat uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Danach haben wir Vollgas gegeben und der Gin wurde nach weiteren Versuchen marktfähig. Dadurch konnten wir schlussendlich die Brothers Distillery gründen.

2. Ihr seid Brüder, kommt aus Hosenfeld und führt Brothers Distillery. Welche Berufe habt ihr vor der Zeit von Brothers Distillery ausgeführt?

Jan: Wir sind aktuell beide noch in unseren „normalen“ Berufen angestellt, betreiben unsere Brothers Distillery noch nebentätig. Nico ist Bilanzbuchhalter und ich arbeite ich als Wirtschaftsingenieur. Dadurch, dass mein Bruder BWL und ich Wirtschaftsingenieurwesen studiert haben, können wir die Aufgaben innerhalb unseres Unternehmens sehr gut aufteilen.

Nico: Wir wollen unsere Firma sowie die Marke Brothers Distillery langsam und beständig aufbauen, ohne dabei etwas zu überstürzen. Das klare Ziel ist es aber, dass wir beide eines Tages Vollzeit für unser eigenes Unternehmen arbeiten.

3. Seid ihr euch immer einig, besonders wenn es um den Geschmack geht?

Nico: Wir sind von unseren Eigenschaften her zwei komplett unterschiedliche Charaktere, was für unsere Arbeit aber eher von Vorteil als von Nachteil ist, da wir uns sehr gut ergänzen. Da wir Brüder sind, sind wir ehrlicher bzw. direkter zueinander. Wir reden nicht „um den heißen Brei“, was die Entscheidungsfindung meist beschleunigt. Aber natürlich gibt es wie in jeder anderen Firma Meinungsverschiedenheiten.

Jan: Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, so ist es auch bei uns. Aber bereits während der Entwicklung unseres eigenen Gins, waren wir uns einig, dass wir keinen 0815-Gin machen wollen. Wir wollten einen markanten Gin, welcher in der Masse der Gins auffällt und einen hohen Wiedererkennungswert hat. Ob uns das gelungen ist, musst du entscheiden. 😉

„Es hat genau 1.083 Tage gedauert. Insgesamt haben wir in dieser Zeit 60 Versuche durchgeführt, bis wir mit der Chemie unseres Gins vollends zufrieden waren. Die 60 gebrannten Chargen sind der Namensgeber für unseren „The 60th BaTcH“ Dry Gin.“

4. Wie viele Versuche hat es gebraucht, bis der „The 60th BaTcH“ Gin geboren war?

Nico: Es hat genau 1.083 Tage gedauert. Insgesamt haben wir in dieser Zeit 60 Versuche durchgeführt, bis wir mit der Chemie unseres Gins vollends zufrieden waren. Die 60 gebrannten Chargen sind der Namensgeber für unseren „The 60th BaTcH“ Dry Gin. Alle 60 Versuche haben wir selbst mit unserer kleinen Tischdestille in der heimischen Küche unternommen, bis wir unsere fertige Formel an unsere Partnerbrennerei übergeben haben, welche unseren Gin noch heute brennt.

Jan: Wir sind überglücklich, dass wir auf Basis unseres Dry Gins unsere zweite Spirituose, den „The Ruby Red BaTcH Sloe Gin“ herstellen können. Dieser hat eine angenehm fruchtige Süße, ohne dabei zu süß zu sein. Er ist für Kunden gedacht, denen einer normaler Dry Gin zu herb ist und geht eher in die Richtung Likör.

5. Was ist euch bei der Produktion besonders wichtig?

Nico: Die hohe Qualität unserer Zutaten und der einzigartige Geschmack unserer Gins. Wir verwenden ausschließlich Botanicals aus biologischem Anbau.

Jan: Nachhaltigkeit, aber nicht nur vor und während der Produktion! Wir wollen mit unserem Gin etwas Positives bewirken. Aus diesem Grund animieren wir unsere Kunden zum Upcycling. Das heißt, unsere leeren Apothekerflaschen sollen nicht weggeworfen werden, sondern als Seifenspender, Vase oder Öllampe wiederverwendet werden, um den Glasabfall zu reduzieren. Außerdem haben wir ein Herzensprojekt: Mit jeder verkauften Flasche möchten wir einen Teil des Erlöses in die Aufforstung unserer heimischen Wälder spenden. Aus diesem Grund unterstützen wir das Projekt „Unser Wald“ des HessenForst, welcher durch unser Engagement Bäume in Hessen pflanzt.

„Alle in unseren Gins enthaltenen Beeren, Kräuter, Blüten und Wurzeln haben wir sorgfältig ausgewählt. Die Nutzung von Botanicals aus biologischem Anbau ist eine Selbstverständlichkeit!“

6. Erzählt das Verrückteste, das ihr in der Branche erlebt habt?

Jan (lacht): Wir hätten beinahe direkt am Anfang unserer Firmengründung unseren ersten Rechtsstreit mit einer anderen Brennerei gehabt. Hier ging es um markenrechtliche Themen. Wenn man mit solchen Themen konfrontiert ist, rutscht einem das Herz erstmal in die Hose. Wir konnten alles ohne Ärger klären, rückblickend lachen wir heute darüber. Seit dem haben wir zu der anderen Brennerei ein fast freundschaftliches Verhältnis. Wir schicken uns gegenseitig unsere jeweiligen Produkte und tauschen uns rund um das Thema Spirituosen aus.

7. Ist und bleibt es euer Traumberuf?

Nico: Das eigene Hobby zum Beruf zu machen, denke ich, ist für jeden ein Traumjob. Wir arbeiten jede frei Minute auf Hochtouren daran, dass wir uns in naher Zukunft hauptberuflich auf die Brothers Distillery und die Entwicklung weiterer Spirituosen konzentrieren können. Daher ein klares JA!

8. Mit welchen Herausforderungen seid ihr momentan beschäftigt?

Jan: Wir waren nicht die ersten mit der Idee vom eigenen Gin. Deswegen sind wir im Moment hauptsächlich damit beschäftigt, unsere Bekanntheit regional und aber auch überregional auszubauen, was sich nicht immer als einfach erweist. Wir merken ehrlicherweise auch die Folgen der steigenden Inflation in Deutschland. Unsere Rohstoffe werden wie alles andere auch teurer. Das ist tagtäglich eine Challenge.

9. Wie ist die Idee entstanden „Unser Wald“  zu supporten und wie kann man sich euer Engagement zum Thema vorstellen?

Nico: Wir waren uns bereits vor der Gründung einig, dass wir mit unserem Unternehmen ein soziales Projekt in Hessen unterstützen wollen. Wir sind beide in Hessen geboren, dort zur Schule gegangen, haben hier studiert und unser Unternehmen gründet. Vereinfacht gesagt, wir sind Hessen durch und durch und wollten uns genau hier sozial für ein nachhaltiges Projekt engagieren und etwas zurückgeben.

Jan: Ich selbst bin Jäger, aus diesem Grund liegen mir unsere hessischen Wälder sehr am Herzen. Daher weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schlecht es unseren Wäldern in Folge des Klimawandels geht und wie weit das Waldsterben fortgeschritten ist. Deshalb haben wir uns für das Projekt „Unser Wald“ des HessenForsts entschieden. Wir spenden mit jeder verkauften Flasche ein Teil des Erlöses an den HessenForst, welcher gezielt in Hessen Bäume pflanzt, wo sie benötigt werden. Darüber hinaus macht es das Projekt „Unser Wald“ möglich, selbst aktiv, unter der Anleitung von ausgebildeten Förstern, bei Pflanzaktionen mitzuwirken und Bäume zu pflanzen. Inzwischen wurden durch unser Engagement schon weit über 300 Bäume gepflanzt. Dies ist natürlich nur ein Anfang, wir wollen noch viele weitere Bäume pflanzen und dem Klimawandel damit entgegenwirken!

10. Was könnte eurer Meinung nach in der Destillerie-Branche optimiert werden?

Das Recht Alkohol zu destillieren ist in Deutschland zwar aus guten Gründen streng reguliert. Wir sind jedoch der Meinung, dass es kleinen Startups wie uns in dieser Branche einfacher ermöglicht werden müsste, selbst in der eigenen Destille zu brennen, anstatt dies extern machen zu lassen.

11. Eure Vision in drei Worten?

Gin nachhaltig interpretiert!

12. Hand aufs Herz, welcher Gin ist aktuell euer absoluter Liebling?

Jan: Das ist schwer zu beantworten, da es mittlerweile so viele gute und unterschiedliche Gins am Markt gibt. Es hängt bei mir auch immer von der jeweiligen Stimmung und Jahreszeit ab. Aktuell bevorzuge ich einen sehr markanten Gin aus Frankreich, den „Gin Tonic“ von der „Distillerie de Paris“.

Nico: Mein absoluter Liebling ist der „Hirschberg Gin“.

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