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Kopi Luwak und Black Ivory: die teuersten Kaffeesorten der Welt

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Kopi Luwak und Black Ivory: die teuersten Kaffeesorten der Welt

Die weltweit teuersten Kaffees kommen aus Südostasien und werden aus Mist gemacht. Denn die Bohnen der Spezialitätenkaffees Kopi Luwak und Black Ivory durchlaufen den natürlichen Verdauungsvorgang von Schleichkatzen und Elefanten.
Credit: catpoopcoffeeinc.com, freepik.com

Im 18. Jahrhundert wurde Kaffee als Symbol für Reichtum und Status gewertet. Und auch heute ist es eines der beliebtesten Getränke weltweit. Bis zu 1.200€ bezahlen Kaffeeliebhaber für ein Kilo des heißbegehrten Kopi Luwak Kaffees aus Indoniesen. Mit einem Kilopreis von 850€ liegt der Black Ivory aus Thailand nur knapp dahinter auf Platz 2.

Das Interessante daran: Die Kaffeebohnen wandern vom Kaffeestrauch nicht direkt in den Sack, sondern erst durch den Verdauungstrakt eines thailändischen Elefanten oder einer indonesischen Schleichkatze. Das ergibt die wohl kostbarsten Köddel.

Die bekannteste Kaffeespezialität ist der Kopi Luwak aus Indonesien. Dieser wird mit der Unterstützung von Musangs hergestellt. Musangs sind indonesische Schleichkatzen, die eine große Vorliebe für Kaffeekirschen haben. Musangkatzen sind jedoch nur in der Lage das Fruchtfleisch der Kirsche verdauen. Im Darm sind die Bohnen den Verdauungsenzymen des Tieres ausgesetzt. Dort werden mit den Abbau der Proteine auch gleichzeitig die Bitterstoffe in den Bohnen vernichtet. Dadurch bleiben die Kaffeebohnen unbeschadet und werden in veredelt Form wieder ausgeschieden. Indonesien ist jedoch nicht das einzige Land, dass Kaffeebohnen durch Schleichkatzen veredelt. Auch auf den Philippinen, im Vietnam und in Afrika gibt es bereits Nachahmer.

Doch das zunehmende Interesse an dem Kaffee birgt Schattenseiten in sich: Wurden anfangs die Exkremente der wild lebenden Tiere eingesammelt, kommt es inzwischen vermehrt zu einer Massentierhaltung. Vom Gewinn getrieben werden die allesfressenden Schleichkatzen entweder gezüchtet oder wildlebend eingefangen. In engen Käfigen gehalten, werden die hilflosen Tiere mit Kaffeekirschen zwangsernährt, um kontinuierlich Kaffeebohnen zu produzieren. Unnötig zu sagen, dass diese Haltung eine Qual für die kletterbegeisterten Wildkatzen ist und einem Todesurteil durch Mangelernährung gleichkommt.

Ein Kaffee mit besonderer Wertigkeit

Ähnlich funktioniert die Kaffeespezialität Black Ivory in Thailand. Elefanten bekommen zu ihrem Futtergemisch aus Reis und Obst thailändische Arabica Bohnen beigemischt. Im Magen-Darm Trakt des Dickhäuters findet anschließend, wie auch bei der indonesischen Schleichkatze, die eigentliche Veredelung statt. Bis die Bohnen von einem Ende zum anderen Ende des Elefanten kommen braucht es etwa 24 Stunden. In dieser Zeit werden den Bohnen die Bitterstoffe entzogen. Anschließend werden die Bohnen per Hand aus dem Elefantendung gelesen.

Um ein 1kg der begehrten Kaffeebohnen zu gewinnen, sind 30kg der unveredelten Bohnen nötig. Schließlich gelangt nicht jede Bohne unversehrt in den Magen, etliche werden zwischen den Zähnen der Dickhäuter zermalmt und so auf ihrem Weg nach draußen zerstört. Jährlich werden derzeit etwa 70 kg produziert.

Obwohl die jährliche Produktionsmenge niedriger liegt, erreicht der Black Ivory noch nicht ganz die Preise des Spitzenreiters Kopi Luwak. Bisherige Höchstpreise liegen knapp unter 1.000 € je Kilo, während der Katzenkaffee als teuerste Kaffee pro Kilo schon über dieser Grenze liegt. Bei der zweitteuersten Kaffeespezialität Black Ivory bekommen Elefanten zu ihrem Futtergemisch aus Reis und Obst, thailändische Arabica Bohnen beigemischt. Im Magen-Darm-Trakt des Dickhäuters findet, wie auch bei der indonesischen Schleichkatze, die eigentliche Veredelung statt. Wer jetzt Missbrauch von Elefanten vermutet, liegt falsch. Denn die tierische Kaffeeveredelung findet in der “Golden Triangle Asian Elephant Foundation” statt. Ziel dieser Einrichtung ist es, eine sichere Heimstätte für Elefanten zu schaffen. Es fließen 8% Prozent der Einnahmen an das “Anantara Golden Triangle Elephant Camp”, welches für die Nahrung- und tierärztliche Versorgung der Elephant Foundation sorgt. Aus einer Menge Mist kann also nicht nur Geld, sondern auch eine Wohltätigkeit entstehen.

Und wie schmeckt Black Ivory? Das Aroma des Kaffees wird als äußerst sanft mit fruchtigen, schokoladigen Noten beschrieben. Der Black Ivory wird ausschließlich in ausgesuchten 5-Sterne Hotels ausgeschenkt. Doch nicht nur die Verarbeitung des Kaffees ist etwas Besonderes, sondern auch die Zubereitung in den Hotels: mit einem französischen Siphon-Brüher wird der Kaffee direkt am Tisch aufgebrüht.